Lernen und Vergessen – Altes und Neues

Weißt Du noch wie es war?

Weißt Du noch was genau war?

Was Du erlebt hast, vor einem Monat? Vor einem Jahr?

Erinnerst Du Dich was Du getan hast? Erfahren hast? 

 

Neues überschreibt Altes.

Das was wir einmal wussten, wird wie Festplatten überschrieben mit Neuen. 

Das Neue wird wichtig, bekommt eine Bedeutung und wird relevant. 

Und so wie das eine relevant wird, wird das alte irrelevant.

Manchmal erinnern wir uns noch an das Alte – aber je länger es zurück liegt, umso stärker tritt es in den Hintergrund. Es wird unwichtig. Es wird vergessen. 

Es wird vergessen, auch wenn wir uns sehr bemüht haben es zu lernen. 

Auch wenn wir Monate, manchmal Jahre darauf verwendet haben es zu lernen. Wir vergessen es trotzdem. 

Die Probleme mit einem früheren Partner. Den Ärger über den Kollegen. Aber auch das was wir mühsam erlernt haben, für die Prüfung die wir bestehen mussten oder das Buch, das uns in dem Moment stark beeindruckt hat. 

Wir vergessen alles.

Und wir vergessen auch, dass wir das, was wir vergessen haben, einmal gewusst haben.

Das ist gut.

Denn viele diese Erinnerungen belasten uns nur, wenn wir sie ständig miteinander herum tragen.

Das Vergessen macht Platz für etwas Neues, Anderes, Besseres.

Oder zumindest für eine neue Hoffnung auf Besseres.

Es ist schlecht.

Denn wir vergessen Wissen, was wir nutzen könnten und wiederholen die Fehler die wir in der Vergangenheit gemacht haben.

Wir vergessen Gutes und Schlechtes.

Und damit vieles, was wir einmal für richtig gehalten haben.

Aber in erster Linie ist es menschlich.

Es gibt keinen Weg gegen das Vergessen.

Jeder Mensch vergisst mit der Zeit und das was bleibt sind nur ein paar wenige, für den Einzelnen sehr fundamentale Erfahrungen.

Der Rest des vergessenen Wissens bleibt irgendwo in dem Menschen selber und geht in ein großes Ganzes ein, das den Menschen ausmacht.

Aber abrufbar ist es nicht mehr.

Lernen und vergessen altes und neues