Projektmanagement Methode: Stakeholder Analyse

Projektmanagement Methode: Stakeholder Analyse

Projektmanagement Methode: Stakeholder Analyse

Stakeholder sind alle Personen, die sich für ein Projekt interessieren, von ihm betroffen sind oder an dem Projekt beteiligt sind. Beispiele für Stakeholder sind Auftraggeber, Geldgeber, Mitarbeiter, Zulieferer, Umfeld, Behörden, alle am Projektablauf beteiligten oder interessierten Personengruppen.

Die Analyse der Stakeholder ist Teil des Risikomanagements von Projekten. Die Stakeholder-Analyse wird meistens zu Beginn des Projektes durchgeführt. 

Bei der Stakeholderanalyse werden Einstellungen, Machtpotentiale und Motive von Stakeholdern erforscht. Dadurch kann negativen Überraschungen vorgebeugt oder positive Elemente frühzeitig genutzt werden.

Das Vorgehen bei der Stakeholder Analyse ist mehrstufig.

  1. Identifikation: Welche Personen oder Personengruppen müssen als potentielle Stakeholder in Betracht gezogen werden?
  2. Information und Analyse: Welche Einstellung haben die Stakeholder? Welcher Grad der Betroffenheit ist bei den Stakeholdern zu finden? Welche Erwartungen und Befürchtungen haben die Stakeholder? Welchen Einfluss / Macht haben die Stakeholder?
  3. Aktionsplan (Maßnahmen): Was können wir tun, um die Stakeholder positiv zu beeinflussen?
  4. Monitoring: Wie verändern sich die Stakeholderinteressen und Einstellungen im Zeitverlauf?

Die Ergebnisse der Stakeholder Analyse werden in einer Stakeholder Matrix dargestellt. Einen möglichen Aufbau dieser Stakeholdermatrix zeigt nachfolgende Abbildung.

Stakeholdermatrix

In diesem Beispiel erfolgt die Bewertung der Betroffenheit auf einer Skala von 1 bis 5. Die Einflussstärke wird auf einer Skala von 1 bis 5 bewertet, die Einflussrichtig auf einer Skala von -3 bis +3. Die Bewertungen werden multipliziert. Die letzte Spalte dient dazu, die Maßnahmen des Stakeholder-Managements und die zu erwartenden Wirkungen dieser Maßnahmen zu beschreiben.

 

Eine Möglichkeit der grafischen Darstellung der Stakeholder Analyse entsteht in Form eines Stakeholder Portfolios.

 Stakeholderportfolio

Mit dieser Darstellung kann sowohl die relative Position der Stakeholder in Bezug zu ihrer Einflussstärke und ihrer Einstellung zu dem Projekt dargestellt werden, also auch das Ziel, das durch die Maßnahmen erreicht werden soll.

Projektmanagement Methode: Umfeldanalyse

Projektmanagement Methode: Umfeldanalyse

Projektmanagement Methode: Umfeldanalyse

Die Umfeldanalyse wird auch als Umweltanalyse bezeichnet. 

Die Methode wird bei einer Vielzahl an Fragestellungen verwendet. Die Umweltanalyse ist damit keine ausschließlich im Projektmanagement verwendete Methode. 

Im Projektmanagement wird sie zumeist am Anfang eines Projektes verwendet. Als Ist-Analyse, bzw. Situationsanalyse dient sie der Bestimmung der Ausgangssituation des Projektes. Die Umfeldanalyse ist ein Instrument der Risikoanalyse. Als Solches werden mit ihr mögliche zukünftige Einflussfaktoren und deren Auswirkungen auf das Projekt untersucht.

 Es werden die Faktoren untersucht, von denen ein direkter oder indirekter Einfluss auf das Projekt ausgehen könnte.

Das Projektumfeld sollte zu Beginn in verschiedene Ausschnitte geteilt werden. Folgende bieten sich meistens an:

  • Natürliches Umfeld (Ökologisches Umfeld)
  • Technisches Umfeld
  • Ökonomisches Umfeld
  • Rechtlich-politisches Umfeld
  • Soziokulturelles Umfeld

Diese Ausschnitte werden dann zusätzlich in interne und externe Faktoren aufgeteilt. 

  • Intern: Außerhalb des Projektes und innerhalb der Organisation.
  • Extern: Außerhalb des Projektes und außerhalb der Organisation.

Diese Abgrenzung ist bewusst unscharf gewählt. Der Projektleiter entscheidet, ausgehend von dem Projekt und der Situation, wie er diese Grenzen verwenden möchte. 

Auch die Abgrenzung zwischen den oben aufgezählten Feldern der Umwelt des Projektes ist nicht eindeutig abgegrenzt. Jedes dieser Felder steht für Bereiche, die das Projektteam untersuchen sollte. Innerhalb dieser Felder werden dann die einzelnen Einflussfaktoren projektspezifisch benannt. 

 Umfeldanalyse Tabelle

Das Vorgehen bei der Umfeldanalyse ist mehrstufig.

  1. Welche Umweltfaktoren innerhalb der fünf Bereiche beeinflussen das Projekt? In der Umfeldanalyse werden zunächst die gegebenen Situationen und zu erwartenden Entwicklungen untersucht. Dazu werden Informationen aus der Literatur, von Messen, Internetrecherchen, Experteninterviews und ähnlichem verwendet. In diesem Schritt geht man zunächst in die Breite und versucht alle Einflussfaktoren zu ermitteln. Diese Einflussfaktoren werden in die nachfolgende Untersuchung aufgenommen. In Abhängigkeit von dem Projekt werden in einige der fünf Felder viele Einflussfaktoren – andere nur wenige, oder auch keine haben. Es kommt weniger darauf an, alle diese Felder zu füllen. Wichtig ist es, diese Bereiche gründlich zu untersuchen.
  2. Welche Wirkungen erwarten Sie von den Einflussfaktoren? Mit den gefundenen Einflussfaktoren wird dann weiter gearbeitet. Hier geht die Analyse in die Tiefe. Es gilt abzuschätzen, welche möglichen Wirkungen der Einflussfaktoren auf das Projekt zu erwarten sind. Ist die Wirkung für das Projekt positiv oder negativ. Wie stark ist die erwartete Wirkung.

Die eigentliche Umfeldanalyse besteht zumeist aus einem umfangreichen Dokument. Zur Übersicht werden die Ergebnisse in einer Tabelle gesammelt. Der Aufbau der Tabelle kann dabei die folgende Form haben.

 

Eine andere Darstellungsform der Ergebnisse, zeigt die nachfolgende Abbildung

Umfeldanalyse Tabelle2

 

Eine Methode, die Umfeldanalyse in einem Team mit Hilfe eines Pin-Boards zu entwickeln, ist nachfolgend dargestellt.

 

Medien:

Pin-Board (und viele Moderationskarten einmal halbiert – sonst ist der Pin-Board zu klein).

Vorgehen als Teamarbeit:

  1. Schreiben Sie das Projekt in die Mitte
  2. Notieren Sie die Umweltfaktoren, bzw. Faktoren die das Projekt beeinflussen, kreisförmig um die Karten in der Mitte (auf ½ Moderationskarten)
  3. Überlegen Sie, welche Einflussfaktoren von diesen Umweltfaktoren ausgehen (auf ½ Moderationskarten). Verbinden Sie die Karten mit den Umweltfaktoren durch Feile mit den Einflussfaktoren, die von den Umweltfaktoren ausgehen.
  4. Schreiben Sie die erwarteten Wirkungen der Einflussfaktoren auf. (Moderationskarten oder direkt auf die Unterlage)
  5. Kennzeichnen Sie die erwartete Wirkung dieser Einflussfaktoren als positiv (+++ bis +) oder negativ (— bis -).
  6. Entwickeln Sie aus den Ergebnissen eine Liste Offener Punkte.

UmfeldanalyseFlipChart1