Coaching Philosophie: Geteiltes Leid

Coaching Philosophie: Geteiltes Leid

Geteiltes Leid ist doppeltes Leid

Ein immer wieder gerne verwendeter Spruch: „Geteiltes Leid, ist halbes Leid“.

  • Dieser Annahme folgend erzählt dann ein Mensch seinem guten Freund von seiner Krankheit.
  • Dieser Freund empfindet Mitleid und bedauert ihn wegen dessen Krankheit. Er macht sich Sorgen um ihn. Und vieles andere mehr.

Geht es deswegen dem einen Menschen besser?

Eher nicht. Er ist immer noch krank und gesünder wird er auch nicht, weil er es seinem guten Freund erzählt hat.

Dafür geht es seinem guten Freund emotional schlechter.

Das Leid des Einen ist zum Leid des Anderen geworden.

Wir können sagen: Das Leid war ansteckend.

Sollte ein Mensch also mit seinen Lieben alles Leid teilen?

Wenn er sie liebt wohl eher nicht.

Ist es gegenüber den Menschen, die man liebt nicht wesentlich fairer, wenn wir nicht all das teilen und damit verteilen, an dem sie sowieso nichts ändern können?

Müssen wir sie wirklich mit allem belasten, was uns belastet?

Oder schaden wir den Menschen, mit denen wir unser Leid teilen, weil wir sie zum Teil unseres eigenen Leidens machen?

Geteiltes Leid
Coaching Philosophie: nicht alles Wissen

Coaching Philosophie: nicht alles Wissen

Ich muss nicht alles wissen

  • Warum ein Mensch ein bestimmtes Ziel verfolgt?
  • Warum ein Mensch gerade traurig ist?
  • Was in der Vergangenheit eines Menschen geschah?
  • Was in der Beziehung zwischen Menschen passiert ist?

Alles interessante Fragen.

Wenn eine Mensch mir das er zählen möchte, kann er das gerne machen.

Wenn er es nicht möchte, dann muss er es nicht.

Das erspart es ihm, mich zu belügen und mir, etwas anzuhören, was mich nichts angeht.

Ich kann dem Menschen trotzdem helfen, ausgehend von den Informationen, die er mir gibt und den Fragestellungen, die er hat.

Nicht alles Wissen
Projektmanagement Methode: Agenda und Protokoll

Projektmanagement Methode: Agenda und Protokoll

Projektmanagement Methode: Agenda und Protokoll

Verbindliche Vereinbarungen zwischen Menschen sind für jedes Projekt der wichtigste Erfolgsfaktor. Solche Vereinbarungen werden, insbesondere zwischen der Auftraggeber und Auftragnehmer Seite, bzw. externen Zulieferern meistens in Form eines Vertrages geschlossen. Allerdings sind schriftliche Verträge zumeist mit einer Vielzahl an formalen Anforderungen verbunden, die Vereinbarungen kompliziert machen und spätestens, wenn „die Hausjuristen“ beider beteiligter Unternehmen jeden Vertrag zunächst prüfen müssen, wird das Treffen von verbindlichen Vereinbarungen kompliziert und zeitaufwendig. Schnelle Reaktionen auf Veränderungen im Projekt werden kaum noch möglich.

Viele Vereinbarungen, insbesondere innerhalb des Teams in Form von Besprechungen gehören ebenfalls zu den häufigsten und damit wichtigsten Koordinationsmechanismen innerhalb des Projektes. Auch wenn hier die juristische Rechtsverbindlichkeit weniger im Mittelpunkt steht, ist auch im Unternehmensinternen, bzw. Projektinternen eine Verbindlichkeit der Vereinbarungen notwendig, damit eine Koordination der Tätigkeiten der einzelnen Teammitglieder möglich ist.

Natürlich sind auch alle mündlich getroffenen Vereinbarungen verbindlich. Leider ist häufig nicht mehr nachvollziehbar was genau vereinbart wurde. Selbst wenn alle Menschen die besten Absichten haben, werden viele Vereinbarungen im häufig sehr dynamischen und stressigen Arbeitsalltag vergessen.

Das Schreiben eines Protokolls ist eine gute Möglichkeit, um Vereinbarungen über einen sehr langen Zeitraum nachvollziehbar zu machen und so die Verbindlichkeit zu erhöhen. Für den Projektleiter sind Protokolle gleichzeitig ein wichtiges Instrument, um im Zeitverlauf die jeweilige Entwicklung des Projektes auch rückwirkend nachvollziehen zu können und damit die vom Management gerne gestellten Fragen „wie ist es dazu gekommen?“, bzw. „wer hat das entschieden?“ zu beantworten.

Besprechungen, insbesondere wenn viele Menschen an ihnen beteiligt sind, neigen dazu sich in die Länge zu ziehen. Jeder der Beteiligten hat zu jedem Thema eine Meinung und jeder hat sein eigenes „Lieblingsthema“ über das er gerne redet und von dem er alle anderen überzeugen möchte. Es gibt viele verschiedene „Nebenthemen“ und die Besprechung driftet vollständig von dem eigentlichen Besprechungsthema ab. 

Das kostet sehr viel Zeit und die Aufmerksamkeit der gerade nicht betroffenen Teilnehmer verliert sich innerhalb von kurzer Zeit. Viele Mitarbeiter empfinden solche Besprechungen eine Verschwendung ihrer Zeit und nehmen nur sehr ungerne oder gar nicht an ihnen Teil. Die Teilnahme an Besprechungen ist für die meisten Teilnehmer immer eine Entscheidung zwischen Dringlichkeit und Wichtigkeit, bzw. eine Entscheidung darüber ob die Besprechung wichtiger ist oder die jeweiligen anderen Aufgaben, die auch zu erledigen sind.

Besprechungen, die zu einem bestimmten Termin anfangen und dann irgendwann ungeplant und zu einem unbestimmten Zeitpunkt enden, gehören zu den größten Zeitfressern im Unternehmensalltag. 

Eine Agenda, die nicht nur die Besprechungsinhalte, sondern auch die geplanten Besprechungszeiten für die jeweiligen Inhalt von vorne herein festlegt, gibt der Besprechung eine Struktur, macht das Ende einer Besprechung planbar und gibt den Besprechungsteilnehmern die Möglichkeit ihre eigene Arbeit vor und nach der Besprechung zu planen und so die Arbeit mit anderen Menschen, die nicht an der Besprechung teilnehmen, zu koordinieren. 

Eine Agenda ist natürlich nutzlos, wenn der Besprechungsleiter sich selber nicht an die eigene Agenda hält, bzw. nicht darauf achtet, dass für die einzelnen Besprechungspunkte nicht mehr Zeit verwendet wird, als in der Agenda eingeplant. Das zwingt zu einer sehr stringenten Gesprächsführung, die im Idealfall von allen Gesprächsteilnehmern mit getragen wird.

Ein einfaches Instrumentarium, das sowohl eine stringente Besprechung erleichtert, also auch die Verbindlichkeit der Vereinbarungen erhöht, liegt in einer Kombination von Agenda und Protokoll. Dafür brauchen wir nur eine Vorlage, die bei allen Besprechungen verwendet wird.

 Agenda und Protokoll

Dieses Bild zeigt eine Dokumentenvorlage. Der Aufbau des Dokumentes ist in drei Bereiche strukturiert. 

Der erste Teil beschreibt die Rahmenbedingen, die für die Besprechung gelten.

  • Sowohl der Protokollführer, als auch der Besprechungsleiter werden am besten Vor der Besprechung bereits festgelegt. Das erspart den Teilnehmern die Notwendigkeit zu Beginn der Besprechung zunächst einmal der Diskussion zu lauschen, wer denn nun für diese beiden Aufgaben verantwortlich ist und wer dafür gerade keine Zeit (oder keine Lust) hat. Derjenige, der zu der Besprechung einlädt, ist meistens auch derjenige, der die Besprechung leitet.
    • Die Aufgaben der Besprechungsleitung muss nicht zwangsweise derjenige übernehmen, der die höchste Stellung innerhalb der Unternehmenshierarchie hat. Häufig ist es besser die Aufgabe einer anderen Person zu übertragen, die sich damit auf die Steuerung der Kommunikationsprozesse in der Besprechung konzentrieren kann und nicht gleichzeitig wichtige Entscheidungen treffen muss.
  • Für alle Teilnehmer an der Besprechung ist es wichtig zu wissen, wer an der Besprechung teilnehmen wird. Die Frage ist hier „sind die richtigen Menschen eingeladen“. Auch die Teilnehmer sollten vorher festgelegt werden.
    • Menschen, die zwar eingeladen waren, aber an der Besprechung selber nicht teilgenommen haben – und damit an den Entscheidungen die in der Besprechung getroffen wurden nicht beteiligt waren, können dann im Protokoll kenntlich gemacht werden. 
    • Und alle Menschen, die für die Entscheidung innerhalb der Besprechung mit verantwortlich sind, sind hier sichtbar.
  • Der Verteiler des Protokolls muss nicht zwangsweise mit den Teilnehmern der Besprechung übereinstimmen. Der Kreis der Personen, die von den Entscheidungen innerhalb der Besprechung betroffen sind oder informiert werden müssen, ist häufig wesentlich größer als die Menschen, die für die Besprechung notwendig sind.
    • Den Verteiler bereits vor der Besprechung bekannt zu geben und so schon einmal zu fixieren, gibt allen Teilnehmern an der Besprechung die Möglichkeit schon einmal zu überlegen, ob alle Menschen informiert werden, die auch informiert werden müssen und gleichzeitig darauf zu achten, dann nicht Menschen mit Informationen belästigt werden, die für ihre Arbeit keinen Nutzen bringen. (Das kann einen sehr wertvollen Beitrag zur Eindämmung der E-Mail Flut leisten).

Der zweite Teil dieses Dokuments wird zunächst als Agenda genutzt. Er kann anschließend als Ergebnisprotokoll weiter verwendet werden.

  • Die einzelnen geplanten Besprechungspunkte werden hier als Agenda an alle Teilnehmer versendet. Gleichzeitig werden die Zeiten, die für die einzelnen Besprechungspunkte benötigt werden, hier angegeben.
    • Das gibt den Besprechungsteilnehmer die Möglichkeit zu erkennen, wie umfangreich ein Thema ist und wie lange es diskutiert werden soll. 
    • Für den Besprechungsleiter entsteht hier eine klare Vorgabe, wie lange er eine Diskussion laufen lassen soll, bevor sie zu einem Ergebnis führt.
    • Für die eingeladenen Teilnehmer, die sich für die vorher zu besprechenden Themen nicht interessieren, ergibt sich die Möglichkeit später zu der Besprechung zu kommen oder früher zu gehen, wenn sie kein Interesse an den anderen Themen haben. 
  • Der Punkt „Ergebnisse“ ist natürlich, wenn die Agenda verschickt wird, leer. Er wird erst dann ausgefüllt, wenn das Protokoll während der Besprechung erstellt wird.

Der dritte Teil, die To Do Liste ergibt sich nach der Besprechung aus den Aufgaben, die sich aus den Besprechungsergebnissen ergeben.

  • Natürlich besteht auch die Möglichkeit diese To Do´s bei den einzelnen Besprechungspunkten einzufügen. Das zwingt allerdings alle Leser dazu jedes Protokoll im Detail zu lesen, um zu erkennen ob sich aus den Besprechungspunkten eventuell eine Aufgabe für sie ergibt. Dieses Verfahren macht Protokolle schnell unübersichtlich, insbesondere, weil nicht jeder, für den sich aus einer Besprechung Aufgaben ergeben, auch zwangsweise bei der Besprechung anwesend sein muss. Häufig ist es ausreichend, diese Menschen über den Verteiler zu informieren. 
  • Sehr häufig gehen diese To Do Informationen verloren oder werden beim Lesen übersehen. Das wiederum führt dann zu einem sehr stockenden Projektablauf.

 

Der Arbeitsprozess mit diesem Tool ist dann recht einfach.

  1. Das Dokument wird vorab mit ausgefülltem Dokumentenkopf und Besprechungsthemen, sowie geschätzten Zeiten für die einzelnen Themen verschickt. Für alle angeschriebenen Teilnehmer besteht hier die Möglichkeit weitere Themen vorzuschlagen, ihre Teilnahme zu bestätigen, etc.
  2. Finden hier weitgehende Änderungsvorschläge statt, dann kann eine zweite neue Fassung der Agenda verschickt werden. Wichtig ist, dass alle Teilnehmer vorab über die Inhalte, Termine, etc. informiert sind, so dass sie sich entsprechend vorbereiten können.
  3. Während der Besprechung werden die einzelnen Besprechungspunkte in ihrer Reihenfolge und den geplante Zeiten folgend abgearbeitet. Der Protokollführer notiert die Besprechungsergebnisse während der Besprechung direkt in seinen Laptop.
  4. Das Besprechungsprotokoll wird über die Verteilerlist unmittelbar nach der Besprechung an alle auf dem Verteiler genannten Menschen verschickt und steht damit allen auf der Verteilerliste ohne Zeit Verzögerung zur Verfügung.

 

Agile Methode: Team Development

Agile Methode: Team Development – Mindestvoraussetzung

Ein zentraler Punkt aller agilen Ansätze ist die Entwicklung des Teams. Es geht also darum, dass die Leistungsersteller effektiver und effizienter zusammenarbeiten.

Der Aufwand, der dafür betrieben wird ist sehr groß. Ein Agil Master (Scrum Master), der das Team hierbei unterstützt, Retrospektiven in denen die Verbesserungen für die nächsten Sprints erarbeitet werden, Taks Boards, Daily Standups, Product Owner, die dem Team jederzeit als Ansprechpartner zur Verfügung stehen.

Alle diese Maßnahmen und viele Andere zielen darauf auf die Team Velocity im Zeitverlauf zu verbessern.

Wichtig ist hierbei: Im Zeitverlauf.

Menschen als Individuen müssen ihre Arbeitsweise aufeinander abstimmen, Vertrauen zu einander fassen und ein Wir-Gefühl entwickeln, wenn sich das Team als Ganzes weiter entwickeln soll.

Die Mindestvoraussetzung damit eine Teamentwicklung überhaupt stattfinden kann, besteht darin, dass ein Team über mehrere Zeitzyklen (also Sprints) zusammenbleibt und innerhalb dieser Zeitzyklen einen Entwicklungsprozess durchlaufen kann. Eine positive Veränderung von Effektivität und Effizienz ist er nach einiger Zeit zu erwarten.

Diese Erkenntnis ist nicht neu und hat auch nicht erst durch die Einführung eines agilen Managements eine Bedeutung bekommen. Das Phasenmodell von Tuckman aus dem Jahre 1965 zeigt uns bereits einen solchen Entwicklungsprozess. Auch die Erkenntnis, dass der Teamentwicklungsprozeß wieder von vorne beginnt, wenn neue Menschen in ein Team kommen, ist nicht wirklich neu.

Um so erstaunlicher ist es, dass viele Unternehmen, agiles Management einführen, aber bei dem Einsatz ihrer Mitarbeiter ihren Entwicklerteam aus 20% Mitarbeiter, Zeitpersonalmitarbeiter, die jederzeit ausgetauscht werden können, Testern, die nur für ein paar Tage im Monat für ein Projektarbeiten, etc. zusammenstellen.

Diese Form der Personalplanung und Mitarbeitersteuerung verhindert jegliches Team Development. Die Vorteile, die sich das Unternehmen aus der Einführung eines agilen Managements verspricht können aufgrund dieser Personalpolitik höchsten teilweise entstehen, denn die Mindestvoraussetzungen für ein Team Development sind in solchen Unternehmen einfach nicht gegeben.

Entsprechend sind auch die meisten Investitionen, die in eine Veränderung des Managementsytem hin zum agilen von vorne herein „sunk investment“.

Team Development
Projektmanagement Methode: Konfigurationsliste

Projektmanagement Methode: Konfigurationsliste

Projektmanagement Methode: Konfigurationsliste

Die Konfigurationsliste kann auch als Stückliste, Teileliste, Komponentenliste, Inkrement Board, etc. bezeichnet werden.

Es ist eine tabellarische Aufstellung der Teile, aus denen die Projektleistung, die erstellt werden soll, besteht. Die Komponenten dieser Liste können sowohl technischer Natur sein, als auch immaterielle Güter oder Dienstleistungen. Damit ist sie ein Bestandteil des Pflichtenheftes. Sie kann Teil des Projektvertrages sein, soweit der Kunden diese Informationen bekommen soll. Für den Projektleiter und sein Team enthält sie eine Aufstellung der Produktkomponenten, die im Verlaufe des Projektes zu erstellen sind.

Diese Stückliste muss am Anfang des Projektes nicht im Detail fertig sein. Es reicht völlig, wenn die Teile, die zuerst hergestellt werden so genau beschrieben sind, dass die Leistungsersteller wissen, was genau erstellt werden soll.

Nehmen wir einmal an das Produkt ist ein Haus und zunächst soll der Keller ausgeschachtet werden. In der Konfigurationsliste muss dann die Größe dieses „Loches“ das hier entstehen soll im Detail beschrieben werden. Eine exakte Beschreibung der Bodenplatte ist noch nicht notwendig. Aber bevor mit dem Gießen des Kellers begonnen wird, muss zumindest geklärt sein, wo die Abflüsse für das Haus gebaut werden sollen und wie groß die Tragfähigkeit für das gesamte Gebäude sein muss. Aber eine genaue Beschreibung der Küchenausstattung ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht notwendig.

Die Konfigurationsliste kann sich also im Verlaufe des Projektes weiter verfeinern. Die genaue Beschreibung der einzelnen Komponenten findet sich in der Ergebnisbeschreibung der Arbeitspakete. Sie kann natürlich auch in anderen Dokumenten erstellt werden, z.B. als Konstruktionszeichnung, Bauplänen, etc. Da jede Branche ihre eigenen etablierten Formen für die Beschreibung ihrer Leistungen hat, gibt es hier von Seiten des Projektmanagement wenige vorgeschlagene Methoden.

Die Konfigurationsliste steht in einem direkten Bezug zu dem Produktstrukturplan, der natürlich nicht zwangsweise verwendet werden muss, soweit in dem projektierenden Unternehmen andere Formen der Leistungsstrukturierung, bzw. Beschreibungen genutzt werden.

Konfigurationsliste

In Spalte 1 wird die Produktstrukturplan-Nummer der Komponente genannt. Diese Ordnungszahl kennzeichnet die einzelne Komponente. Sie kennzeichnet diese Teilkomponente eindeutig. Eine „übergeordnete Komponente“, die „untergeordnete“ Komponenten hat, kann in kleinere Einheiten unterteilt werden. Sie repräsentiert nur die kleineren Einheiten. Hergestellt werden die kleineren Einheiten, aus denen dann die übergeordnete Komponente entsteht.

Spalte 2 enthält den Kurznahmen der Komponente.

In Spalte 3 steht die Beschreibung der Komponente. Wenn die Komponentenbeschreibung umfangreicher ist, kann hier auch auf weitere Dokumente referenziert werden.

Spalte 4 stellt die direkte Verbindung zu den Projektzielen her. „Übergeordnete Ziel“ werden durch die untergeordneten Ziele erreicht. Deswegen müssen hier nicht alle Ziele aufgeführt werden, sondern nur die unterste Zielebene. Diese Spalten dienen der Prüfung der Konsistenz von Ziel und erstellter Leistung. Eine Leistung zu erstellen, die kein Ziel erfüllt ist eher eine Verschwendung von Ressourcen. Andererseits muss jedes Ziel erfüllt werden, indem eine Leistung erstellt wird, die dieses Ziel erfüllt. Natürlich gibt es die Möglichkeit eine Leistung zu erstellen, die mehrere Ziele erfüllt. Wir haben es hier mit einer (Leistung = 1 zu Ziel = N Beziehung zu tun.

Die Spalten 5 bis 7 stellen den Bezug zwischen den Arbeiten die durgeführt werden und die im Projektstrukturplan; Vorgangsliste; Arbeitspaketbeschreibungen dargestellt sind. Diese Spalten können also erst nach der Konfigurationsliste erstellt werden und werden nach der Planung ergänzt. Hier finden wir dann die Arbeitspaket-Nummern der Arbeitspakete, die zur Leistungserstellung notwendig sind und zusätzlich die Schätzungen zur Arbeitszeit und den Kosten der Teilleistung.

Spalte 8 für die Nummern der Änderungsanträge findet dann Verwendung, wenn die Leistungsbeschreibung durch einen genehmigten Änderungsantrag verändert wird. Hier wird die Antragnummer eingetragen, die zu der neuen Konfiguration geführt hat. Damit sind die Änderungen und die Änderungsursachen jederzeit nachvollziehbar.

Projektmanagement Methode: Dreipunktschätzung

Projektmanagement Methode: Dreipunktschätzung

Projektmanagement Methode: Dreipunktschätzung

Die 3-Punkt-Schätzung wird auch als Drei-Zeiten-Methode oder als PERT-Schätzung bezeichnet. 

In dieser Schätzung werden drei Schätzungen abgebeben. 

  • Pessimistisch (Worst Case)
  • Realistisch (Likely Case)
  • Optimistisch (Best Case)

Die einzelnen Schätzungen werden gewichtet. Dabei bekommt die realistische Schätzung das größte Gewicht.

Wenn die realistische Schätzung mit einem Faktor drei gewertet wird, ergibt sich der berechnete Wert so:

PERTSchatzung

Diese Schätzung ist einfach durchzuführen und ergibt recht gute Schätzwerte. Allerdings geht sie von einer symmetrischen Wahrscheinlichkeitsfunktion aus und das Schätzmodell erklärt nicht, warum der realistische Wert mit einem Faktor 3 bewertet wird. Jegliche andere Bewertung ist ebenfalls möglich.

3-Punkt-Schätzung mit absoluter Wahrscheinlichkeit

 Schätzungen unterliegen aber eine asymmetrischen Verteilungsfunktion (Tom DeMarco: Bärentango, Leipzig 2003). 

Die Funktion hat dann die folgende Form (Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/b/bd/3-Punkt-Sch%C3%A4tzung_Wahrscheinlichkeitsfunktion.PNG)

dreiPunktVerteilungsfunktion

 Der Schätzer schätzt also meistens eher zu optimistisch. Die sinnvolle Schätzung liegt eher in Richtung des pessimistischen. Die Schätzung der drei Punkte wird mit der hier dargestellten Verteilungsfunktion bewertet. Das führt zu besseren Schätzergebnissen.

Zur Berechnung der Dreipunkt-Schätzung mit Hilfe dieser Verteilungsfunktion finden sich eine Reihe von Exel Tabellen im Internet, in denen diese Formel hinterlegt ist.

 

 

Projektmanagement Methode: Schätzen mit der Delphi-Methode

Projektmanagement Methode: Schätzen mit der Delphi-Methode

 

Die von RAND-Corporation und O. Helmer entwickelte Delphi-Methode ist eine strukturierte Mehrfachbefragung. Es werden folgende Formen unterschieden:

  • Standard Delphi-Methode
  • Breitband Delphi-Methode

Bei beiden Methoden führen die einbezogenen Experten ihre Schätzung anonym durch und geben diese anonym ab. Die Breitband-Delphi-Methode – als Erweiterung der Standard-Delphi-Methode – schließt allerdings ein, dass das zusammengefasste Ergebnis untereinander diskutiert wird.

Die Ablaufschritte bei der Standard-Delphi-Methode

  1. Der Projektleiter schildert jedem Experten das Projektvorhaben und händigt ihm ein Schätzformular aus.
  2. Jeder Experte füllt getrennt das Formular aus. Dabei dürfen Fragen lediglich mit dem Projektleiter besprochen werden. Eine Diskussion zwischen den Experten ist nicht gestattet.
  3. Projektleiter analysiert die Angaben. Falls Schätzwerte eines Paketes stark voneinander abweichen, werden diese mit Kommentar auf einem neuen Formular erfasst.
  4. Das neue Formular wird erneut zur selbstständigen Überarbeitung an die Experten gereicht.
  5. Die Schritte 2-4 werden so lange wiederholt, bis die gewünschte Annäherung der Ergebnisse erreicht ist oder der Projektleiter die Ergebnisse akzeptiert.
  6. Der Durchschnittswert der letzten Überarbeitung der Ergebnisse aller Aufgabenpakete stellt das endgültige Schätzergebnis dar.

Breitband-Delphi-Methode

Die Breitband-Delphi-Methode ist dadurch gekennzeichnet, dass zu Beginn und zwischen jeder Interaktion gemeinsame Sitzungen abgehalten werden, in denen die Schätzaufgaben und das Zwischenergebnis der vorausgegangenen Schätzrunde miteinander diskutiert werden.

Folgende Schritte werden bei der Breitband-Delphi-Methode durchlaufen:

  1. Der Projektleiter schildert jedem Experten das Projektvorhaben und händigt ihm ein Schätzformular aus.
  2. Vom Projektleiter wird eine Sitzung einberufen, in der die Experten miteinander, unter Moderation des Projektleiters, die zu erstellende Aufwandsschätzung diskutieren.
  3. Anschließend füllt jeder Experte getrennt das Formular aus.
  4. Der Projektleiter fasst die einzelnen Schätzaussagen in einem Formular zusammen, begründet die Angaben und Unterschiede allerdings nicht. Das Formular wird wieder an alle Experten verteilt.
  5. Der Projektleiter beruft eine Sitzung ein, in der vor allem die großen Abweichungen einzelner Schätzungen diskutiert werden.
  6. Die Experten überarbeiten ihre Ergebnisse selbstständig und übergeben diese dem Projektleiter.
  7. Die Schritte 2-5 werden solange wiederholt, bis die gewünschte Annäherung erreicht ist oder der Projektleiter die Ergebnisse akzeptiert.
  8. Der Durchschnittswert der letzten Überarbeitung der Ergebnisse aller Aufgabenpakete stellt das endgültige Schätzergebnis dar.

Vorteile

Die Anonymität der Delphi-Methode ist ein großer Vorteil für die Befragten. Vor allem nach dem ersten Feedback können sie ihre Meinung ändern, ohne ihr Gesicht zu verlieren.
Ein weiterer Vorteil der Delphi-Methode ist, dass die persönliche Meinung nicht durch den natürlichen Drang einer Gruppe nach Konformität und durch die Dominanz einer oder mehrerer Personen in einer Gruppe beeinflusst wird. Bei stark innovativen Vorhaben ist es oft die einzige sinnvolle Methode.

Nachteile

Als Nachteil ist bei beiden Formen der Delphi-Methode der große Zeitbedarf für das Durchführen der Schätzung zu sehen. Hinzu kommt, dass bei der Breitband-Methode die notwendige vollständige Anonymität der beteiligten Experten nicht immer gewahrt bleiben kann.

 

Projektmanagement Methode: Schätzklausur

Projektmanagement Methode: Schätzklausur

Projektmanagement Methode: Schätzklausur

Bei der Schätzklausur werden die Arbeitspakete geschätzt, die zur Erstellung der Projektleistung abgearbeitet werden müssen. 

AblaufSchaetzklausur

Die Schätzer befinden sich in einem Raum, in dem sie die Schätzungen gemeinsam vornehmen. 

  1. Die Schätzer bekommen vom Projektleiter das Gesamtprojekt vorgestellt. Das geschieht zumeist anhand des Projektsteckbriefes.
  2. Den Schätzern werden die Projektanforderungen und die Strukturpläne des Projektes präsentiert.
  3. Den Schätzern werden die Schätzmethode und die Regeln der Schätzung erläutert. Danach beginnt die Schätzung der einzelnen Arbeitspakete.
  4. Die Schätzer diskutieren gemeinsam, wie umfangreich das Ergebnis des Arbeitspaketes in ihrer Wahrnehmung ist und legen fest, wie hoch die Mitarbeiterzahl für das Arbeitspaket sein wird. Auch die Ressourcen, die sonst noch für das Projekt benötigt werden, werden in diesem Schritt festgelegt.
  5. Die Annahmen, die bei der Schätzung zugrunde gelegt werden, werden in der Schätztabelle aufgeschrieben.
  6. Dann schätzt jeder der Schätzer einzeln und unabhängig von den anderen Schätzern, die einzelnen Werte für das Arbeitspaket. Diese Schätzergebnisse werden ebenfalls in der Schätztabelle aufgeschrieben.

 

TabelleSchaetzklausur

Errechnet werden die Durchschnittswerte und die Standardabweichung bei allen Schätzungen. Die Schätzungen der einzelnen Schätzer werden „geheim“ gemacht. Wenn die Abweichungen der Schätzungen zu groß sind, müssen die gemeinsamen Annahmen noch einmal diskutiert werden.