Projektmanagement Methode: Zielkonflikt Matrix
Die Ziel-Konflikt-Matrix wird auch als Ziel-Analyse-Matrix bezeichnet. Sie gehört zum Anforderungsmanagement und kommt zur Anwendung, wenn die Projektziele benannt sind.
Die Zielkonflikt Matrix unterstützt den Projektleiter dabei, die Ziele des Projektes auf Widersprüchlichkeit zu überprüfen. Sie wird am besten unmittelbar nach der Zielstruktur erstellt. Wenn die Projektziele verändert werden oder neue Ziele hinzukommen, sollte auch die Ziel-Konflikt Matrix erneut überprüft werden.
Wir erwarten eigentlich, dass die Ziele, die mit einem Projekt verfolgt werden, widerspruchsfrei sind, also nicht mit einander konkurrieren. Betrachten wir uns die Aufgaben-stellungen, die mit einem Projekt gleichzeitig erreicht werden sollen, dann stellt sich häufig das Gegenteil heraus.
Diese Situation entsteht häufig dann, wenn von einem Projekt viele unterschiedliche Interessengruppen betroffen sind, die dann versuchen, ihre Vorstellungen durch das Projekt zu realisieren und alle eine Einflussmöglichkeit auf die Ziele des Projektes haben.
Haben diese konkurrierenden Ziele auch noch die gleiche Priorität, dann kann ein Projekt niemals zu einem umfassenden Erfolg führen. Ein Teilziel kann jeweils nicht erreicht werden. Der Projektleiter und das ganze Team sind damit zum Misserfolg verurteilt.
Es gibt drei Arten von Beziehungen zwischen den Zielen, die innerhalb eines Projektes verfolgt werden.
Komplementäre Ziele: Ziel A und Ziel B ergänzen sich. Wenn Ziel A verfolgt (erreicht) wird, dann wird dadurch das Erreichen von Ziel B ebenfalls gefördert.
Beispiele:
- Personalabbau und Kostensenkung.
- Umsatz und Gewinnsteigerung.
Unabhängige Ziele: Ziel A und Ziel B beeinflussen sich gegenseitig nicht. Ziel A kann also verfolgt werden, ohne dass Ziel B davon negativ oder positiv betroffen ist.
Beispiel:
- Es soll ein neues Software Programm eingeführt werden und gleichzeitig wird der Garten neu angelegt.
Konkurrierende Ziele (Divergierende Ziele): Ziel A und Ziel B beeinflussen sich gegenseitig. Wenn Ziel A verfolgt wird, dann wird Ziel B negativ beeinflusst oder kann überhaupt nicht erreicht werden.
Beispiel:
- Personaleinsparung und Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit.
- Erhöhung der Markenbekanntheit und Reduzierung der Marketing Kosten.
Die Beziehung der Ziele zueinander wird durch Symbole gekennzeichnet.
- Konfliktär: --
- Komplementär: ++
- Neutral: 00
Das Vorgehen bei der Ziel-Analyse-Matrix, wenn Sie die Analyse im Team durchführen wollen:
- Material: Ein bis zwei Pin-Boards, Moderationskarten, Nadeln
- Schreiben Sie alle Ziele einmal senkrecht und einmal waagerecht an den Rand des Pin-Board.
- Tipp: Verwenden Sie zum Aufschreiben der Ziele Moderationskarten
- Tipp: Stecken Sie die Moderationskarten senkrecht (also mit der schmalen Seite nach oben). Damit bekommen Sie mehr Ziele auf einen Pin-Board
- Gehen Sie dann die Ziele auf der senkrechten nacheinander durch und überlegen Sie sich, wie die Beziehung dieser Ziele zueinander ist.
Der Umgang mit konfliktären Zielen
Die beste Alternative besteht darin, auf eines der konfliktären Ziele zu verzichten. Häufig ist das aber aus projekt-politischen oder unternehmenspolitischen Gründen nicht möglich.
Neben dieser besten Alternative besteht noch die Möglichkeit, die Bedeutung der beiden Ziele unterschiedlich zu bewerten. In der Realität führt das aber häufig dazu, dass das Ziel mit der niedrigeren Priorität nicht realisiert wird. – Das Ergebnis ist also adäquat zu der ersten Alternative, also dem Verzicht auf dieses Ziel. Sollten sich diese beiden Alternativen als nicht durchführbar erweisen ist es für den Projektleiter empfehlenswert, diesen Konflikt zumindest in schriftlicher Form an die Entscheider zu kommunizieren und damit die Verantwortung für die Existenz dieses Konfliktes nach oben zu delegieren.
Projektmanagement Methode: Zieldefinition (SMART)
Die Zieldefinition ist Teil des Anforderungsmanagements.
Sie gehört zu den ersten Tätigkeiten im Projektverlauf, die in der Verantwortung des Projektleiters liegt. Der Projektleiter ist als Dienstleister nicht in der Lage die Anforderungen selber zu definieren. Diese Aufgabe kann nur von den Projektauftraggebern durchgeführt werden. Seine Verantwortung liegt darin, mit den Anforderern gemeinsam konkrete Ziele zu formulieren.
Die Ziele müssen so formuliert sein, dass sie von Auftraggebern (Kunden) und Auftragnehmern gleich verstanden werden und auch für das Projektteam, in ihrer Rolle als Leistungsersteller, eindeutig sind.
Natürlich ist es zu Beginn eines Projekts häufig nicht möglich die Ziele detailliert zu formulieren, so dass ersichtlich ist, welche Leistung am Ende des Projektes bereitgestellt wird. "So konkret wie möglich" ist hier das Kriterium, das angestrebt werden sollte. Wenn die Ziele im Projektverlauf weiter konkretisiert werden können, dann bietet das Änderungsmanagement hier die notwendigen Methoden.
Eine Anpassung und weitere Konkretisierung der Ziele im Verlauf des Projektes ist also in der Methode der Zieldefinition enthalten und natürlich gewünscht. Das Projektmanagement fordert nur, dass diese Anpassungen nachvollziehbar sind und von den Entscheidern genehmigt.
Der Zielstrukturplan bietet die Möglichkeit deutlich zu machen, wie diese Ziele auseinander abgeleitet werden und welche Leistungen (Inkremente) sich aus den einzelnen Zielen ergeben.
Die Ziele müssen in ganzen Sätzen als Fließtext formuliert werden. Stichwortartig, wie dies im Zielstrukturplan üblich ist, reicht nicht aus. Dabei ist es wichtig, diese zu Operationalisieren, d.h. es muss eindeutig überprüft werden können, ob das Ziel erreicht wurde oder nicht.
Dabei sollen die Ziele SMART formuliert sein. Diese Smart Formel steht für:
- Spezifisch: Für alle am Projekt beteiligten verständlich und konkret auf das Projekt bezogen.
- Messbar: Mit der Zieldefinition muss am Ende des Projektes überprüfbar sein ob und in welchem Umfang das jeweilige Ziel erreicht wird.
- Akzeptabel: Das Ergebnis, das durch das Ziel beschrieben wird, muss für den Kunden, den Auftraggeber und andere wichtige Stakeholder akzeptabel sein.
- Realistisch: In Rahmen des Projektes und mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen und innerhalb der zur Verfügung gestellten Zeit müssen alle Projektbeteiligten das Ziel für erreichbar halten.
- Terminierbar: Der Zeitpunkt, an dem das Ziel durch das Projekt erreicht werden wird, muss bestimmbar sein.
Legen wir die Grundsätze zugrunde, die für die Formulierung von juristischen Verträgen gelten, dann entsprechen die hier genannten Kriterien genau den juristischen Grundsätzen. Sie helfen den Auftragnehmern, die Projektleistungen entsprechend der Wünsche der Auftraggeber zu erstellen. Damit verhindern sie Probleme bei der Abnahme der Projektleistung und andere Konflikte innerhalb des Leistungserstellungsprozesses.
Projektmanagement Methode: Umfeldanalyse
Die Umfeldanalyse wird auch als Umweltanalyse bezeichnet.
Die Methode wird bei einer Vielzahl an Fragestellungen verwendet. Die Umweltanalyse ist damit keine ausschließlich im Projektmanagement verwendete Methode.
Im Projektmanagement wird sie zumeist am Anfang eines Projektes verwendet. Als Ist-Analyse, bzw. Situationsanalyse dient sie der Bestimmung der Ausgangssituation des Projektes. Die Umfeldanalyse ist ein Instrument der Risikoanalyse. Als Solches werden mit ihr mögliche zukünftige Einflussfaktoren und deren Auswirkungen auf das Projekt untersucht.
Es werden die Faktoren untersucht, von denen ein direkter oder indirekter Einfluss auf das Projekt ausgehen könnte.
Das Projektumfeld sollte zu Beginn in verschiedene Ausschnitte geteilt werden. Folgende bieten sich meistens an:
- Natürliches Umfeld (Ökologisches Umfeld)
- Technisches Umfeld
- Ökonomisches Umfeld
- Rechtlich-politisches Umfeld
- Soziokulturelles Umfeld
Diese Ausschnitte werden dann zusätzlich in interne und externe Faktoren aufgeteilt.
- Intern: Außerhalb des Projektes und innerhalb der Organisation.
- Extern: Außerhalb des Projektes und außerhalb der Organisation.
Diese Abgrenzung ist bewusst unscharf gewählt. Der Projektleiter entscheidet, ausgehend von dem Projekt und der Situation, wie er diese Grenzen verwenden möchte.
Auch die Abgrenzung zwischen den oben aufgezählten Feldern der Umwelt des Projektes ist nicht eindeutig abgegrenzt. Jedes dieser Felder steht für Bereiche, die das Projektteam untersuchen sollte. Innerhalb dieser Felder werden dann die einzelnen Einflussfaktoren projektspezifisch benannt.
Das Vorgehen bei der Umfeldanalyse ist mehrstufig.
- Welche Umweltfaktoren innerhalb der fünf Bereiche beeinflussen das Projekt? In der Umfeldanalyse werden zunächst die gegebenen Situationen und zu erwartenden Entwicklungen untersucht. Dazu werden Informationen aus der Literatur, von Messen, Internetrecherchen, Experteninterviews und ähnlichem verwendet. In diesem Schritt geht man zunächst in die Breite und versucht alle Einflussfaktoren zu ermitteln. Diese Einflussfaktoren werden in die nachfolgende Untersuchung aufgenommen. In Abhängigkeit von dem Projekt werden in einige der fünf Felder viele Einflussfaktoren - andere nur wenige, oder auch keine haben. Es kommt weniger darauf an, alle diese Felder zu füllen. Wichtig ist es, diese Bereiche gründlich zu untersuchen.
- Welche Wirkungen erwarten Sie von den Einflussfaktoren? Mit den gefundenen Einflussfaktoren wird dann weiter gearbeitet. Hier geht die Analyse in die Tiefe. Es gilt abzuschätzen, welche möglichen Wirkungen der Einflussfaktoren auf das Projekt zu erwarten sind. Ist die Wirkung für das Projekt positiv oder negativ. Wie stark ist die erwartete Wirkung.
Die eigentliche Umfeldanalyse besteht zumeist aus einem umfangreichen Dokument. Zur Übersicht werden die Ergebnisse in einer Tabelle gesammelt. Der Aufbau der Tabelle kann dabei die folgende Form haben.
Eine andere Darstellungsform der Ergebnisse, zeigt die nachfolgende Abbildung
Eine Methode, die Umfeldanalyse in einem Team mit Hilfe eines Pin-Boards zu entwickeln, ist nachfolgend dargestellt.
Medien:
Pin-Board (und viele Moderationskarten einmal halbiert – sonst ist der Pin-Board zu klein).
Vorgehen als Teamarbeit:
- Schreiben Sie das Projekt in die Mitte
- Notieren Sie die Umweltfaktoren, bzw. Faktoren die das Projekt beeinflussen, kreisförmig um die Karten in der Mitte (auf ½ Moderationskarten)
- Überlegen Sie, welche Einflussfaktoren von diesen Umweltfaktoren ausgehen (auf ½ Moderationskarten). Verbinden Sie die Karten mit den Umweltfaktoren durch Feile mit den Einflussfaktoren, die von den Umweltfaktoren ausgehen.
- Schreiben Sie die erwarteten Wirkungen der Einflussfaktoren auf. (Moderationskarten oder direkt auf die Unterlage)
- Kennzeichnen Sie die erwartete Wirkung dieser Einflussfaktoren als positiv (+++ bis +) oder negativ (--- bis -).
- Entwickeln Sie aus den Ergebnissen eine Liste Offener Punkte.
Projektmanagement Methoden
Die nachfolgende Sammlung von Projektmanagement Methoden stammt aus dem klassischen Projektmanagement. Natürlich wird hier kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben. Projektmanagement heißt für den Projektleiter immer: Selber denken. Wie die Tabellen im Detail aufgebaut sind und wie z.B. ein Zielstrukturplan für ein bestimmtes Projekt strukturiert ist, muss jeder Projektleiter in Bezug zu dem Projekt und in Bezug zu seinen Stakeholdern selber entscheiden. Keine der hier vorgestellten Methoden erhebt den Anspruch darauf "die einzig richtige" zu sein. Es gibt viele Wege, die im Projektmanagement zum Ziel führen.
Initialisierungsphase: Implementierung des Projektes in das Unternehmen und Freigabe
Projektsteckbrief (Projektauftragsentwurf, Projektantrag, Projektauftrag)
Business Plan
Zuschlagskalkulation
Organisation von Projekte
Liste offener Punkte (LOP - Liste)
Definitionsphase: Entwicklung der Projektleistung (Projektergebnis, Konfiguration)
Stakeholder Matrix
Risikomanagement
Anforderungsmanagement
Lastenheft / Pflichtenheft
Konfigurationsmanagement
Pflichtenheft
Entscheidungsfindung
SWOT Analyse
Planungsphase: Das Entstehen der Projektleistung festlegen
Phasenmodelle mit Meilensteinen
Dauer und Arbeit (X)
Ressourcenplanung
Qualifikationsplanung
Ressourcenausgleich
Kostenplanung
Kommunikationsplanung (Kommunikationsmatrix)
Steuerungsphase: Projekte während des Leistungserstellungsprozesses controllen
Plan-Ist-Soll Vergleich
Controlling Kreislauf
Ist-Daten erheben
Aktuellen Stand des Projektes bestimmen
Earned Value Analyse (EVA)
Kostenganglinie
Kostensummenlinie
Fertigstellungsgrad
Maßnahmen zur Projektsteuerung
Berichtswesen
Protokolle
Ampeln
Gestaltung von Besprechungen
Claim Management
Vertragsmanagement
Projektmarketing
Abschlussphase: Das Projekt zu einem guten Ende bringen
Abnahmeprozess
Persönlicher Projektabschluss
Kaufmännischer Projektabschluss
Formaler Projektabschluss