Projektmanagement Methode: Priorisierung von Zielen
Die Priorisierung von Projektzielen gehört zu den konfliktträchtigsten Aufgaben, die in der Verantwortung des Projektleiters liegen. Leider ist sie für den Erfolg eines Projektes meistens notwendig. Insbesondere, wenn verschiedene Stakeholder Anforderungen an das Projekt stellen, die sich gegenseitig ausschließen, ergeben sich im Projektverlauf Konflikte, die im laufenden Leistungserstellungsprozess gelöst werden müssen und damit den gesamten Leistungserstellungsprozess aufhalten, bzw. stoppen können.
Der klassische Konflikt zwischen Zielen ist im magischen Dreieck des Projektmanagements dargestellt. Der Konflikt zwischen zu erstellender Leistung, den entstehenden Kosten und der Zeit, die für das Projekt zur Verfügung steht, ist ja allgemein bekannt.
Ebenso typisch ist der Konflikt zwischen dem Auftragnehmer, der gerne seinen Gewinn aus dem Projekt maximieren möchte und dem Auftraggeber, der für den Projektpreis ein Maximum an Leistung bekommen möchte. Der Projektleiter bewegt sich zwischen diesen beiden Interessen wie ein Weizenkorn in einer Mühle.
Die schlechteste mögliche Lösung besteht in der Aussage: "alles ist gleich wichtig". Eine etwas schlechtere Lösung liegt in der gerne gewählten ABC-Priorisierung. Diese drei Kategorien sind zumeist viel zu grob und die problematischen Ziele finden sich typischerweise in der A-Kategorie wieder.
Der bessere Weg besteht darin, die Ziele in eine eindeutige relative Rangfolge zu bringen. Leider ist dieser Weg bei den wenigsten Stakeholdern durchsetzbar. Die meisten Stakeholder halten selbstverständlich ihre eigenen Ziele für wichtiger als die Ziele der Anderen.
Eine gute Lösung, um Konflikte zwischen den Prioritäten zumindest sichtbar zu machen, ist ein Workshop zur Zielfindung, in dem alle Entscheider anwesend sind und hier die Prioritäten miteinander diskutieren können.
Die Priorität der einzelnen Ziele wird in der Zielliste notiert.